Dies ist ein Gastbeitrag von Stillspezialistin® Janina Fuchs. Am Ende des Beitrags kannst du noch mehr über Janina und ihre Arbeit erfahren.
Die erste Zeit mit deinem neugeborenen Baby ist sicher irgendwie alles – von wunderschönen ersten Momenten zu überwältigenden Gefühlen bis hin zu einem chaotischen Alltag. Das Leben steht Kopf, die Zeit stillt! So viel Neues wartet auf dich als frischgebackene Mama. Auch das Stillen ist keineswegs immer die natürlichste Sache der Welt. Mit diesen 5 Stilltipps möchte ich dir eine kleine Hilfe an die Hand geben, für einen entspannten Start in eurem Wochenbett.
1. Die Kuschel-Dauerflatrate
Genau die habt ihr am besten gerade gebucht. Und zwar in der Variante „nackig“. Denn viel direkter Haut-zu-Haut-Kontakt unterstützt das Stillen ungemein. Dadurch schütten du und dein Baby das Bindungs- und Verliebtheitshormon Oxytocin aus. Es lässt euch beide entspannen. Bei deinem Baby wird der Such- und Saugreflex nach deiner Brust ausgelöst und bei dir beginnt die Milch zu fließen. Das Stillen kann intuitiv in der zurückgelegten Haltung erfolgen. Viel direkter Haut-zu-Haut-Kontakt ab der Geburt fördert einen raschen Aufbau deiner Milchmenge.
Und ist es nicht sowie das Schönste, dieses winzige zarte Wesen ganz fest im Arm zu halten, seine warme Haut unmittelbar auf der eigenen zu spüren, ihm über den Kopf zu streicheln, an ihm zu riechen, jedes seiner Hautfältchen mit den Augen aufzusaugen. Bei so viel Nähe, wer braucht da noch mehrere Lagen Babykleidung und eine dicke Decke drum herum?
2. Wochenbett ist Wochenbett
Wenn du mich fragst, dann haben viele Besuchstermine und eigener Druck durch Haushaltsverpflichtungen im Wochenbett nichts zu suchen. Es braucht gut 6 bis 8 Wochen, ehe sich eine Stillbeziehung fest etabliert hat. Also schnapp dir dein Baby und sag alle Termine ab, lass den Haushalt mal ausnahmsweise liegen und fokussiere dich nur auf dich und dein Kind. Diese ersten Wochen sind rückblickend so schnell vorbei – da darf jede Minute in vollen Zügen aufgesogen werden. Mit Ruhe und Innehalten kann dein Fokus bei dir und deinem Kind liegen – ein Fokus, der einen positiven Effekt auf euren Stillstart hat. Mein Stilltipp Nummer 2 für das Wochenbett.
3. Stillen darf gelernt werden
Ich vergleiche das Stillen gern mit dem Paartanzen. Klar, dass beim ersten Mal über-das-Parkett-Gleiten nicht jeder Schritt perfekt gelingt, die Bewegungen sich wackelig anfühlen und du noch nicht verstehst, was dir dein Partner mit seinem Blick gerade sagen möchte. Auch auf die Füße dürft ihr euch mal treten. Du bist nicht allein! Das geht fast jeder Mama am Anfang so, wir dürfen das Stillen zusammen mit unserem Kind erlernen. Und das braucht Übung. Also mach dir bitte keinen Druck, sondern bleib am Ball und sieh wie es sich von Tag zu Tag und von Woche zu Woche immer mehr einspielt. Bald schon findet dein Baby deine Brust automatisch, du stillst mit ihm überall und in jeder Position und schaust milde auf diese erste Zeit zurück.
4. Worauf du beim Anlegen achten solltest
Du möchtest ein paar klare Anhaltspunkte, anhand derer du überprüfen kannst, dass dein Baby an deiner Brust optimal angelegt ist? Das ist völlig verständlich in dieser ersten Zeit im Wochenbett! Ich liste dir hier gern einmal auf, worauf du achten solltest. Kannst du die Fragen mit „ja“ beantworten, macht ihr schon ganz viel richtig gut!
- Seid ihr in einer entspannten Position?
- Berühren sich eure Körper unmittelbar, ist kein Zentimeter Luft zwischen deinem und Babys Bauch?
- Liegen Kopf, Schulter und Po deines Babys in einer Linie?
- Ist der Mund deines Babys weit genug geöffnet (etwa 130 bis 140 Grad)?
- Nimmt dein Baby deine Brust tief in seinen Mund und saugt nicht nur an deiner Brustwarze?
- Fühlt sich das Stillen für dich angenehm an?
5. Unterstützung holen
Trotz der besten Vorbereitung kann es sein, dass dich das Stillen überfordert, du dich unsicher fühlst, vielleicht sogar Schmerzen beim Stillen hast oder dein Baby nicht gut zunimmt. Hole dir frühzeitig Hilfe! Schwierigkeiten am Anfang sind keine Seltenheit. Die Allermeisten lassen sich überwinden, mit einer professionellen Stillunterstützung an deiner Seite. Deine Hebamme steht dir bei allen deinen Fragen und Sorgen im Wochenbett zur Verfügung. Darüber hinaus kann dir eine zertifizierte Stillberaterin bei deinen speziellen Stillthemen und -schwierigkeiten helfen.
Zusammenfassung
Welche Gedanken gehen dir durch den Kopf, wenn du nun an die erste Zeit im Wochenbett mit deinem Baby denkst? Spürst du Gelassenheit und Vertrauen in dich und dein Kind? Bist du aufgeregt und ein wenig in Sorge, wie alles werden wird? All dies darf sein. Eine große Veränderung eures Lebens steht euch bevor. Mit meinen 5 Stilltipps fürs Wochenbett wünsche ich dir einen guten Start in eure Stillzeit!
Über die Autorin
Hallo, ich bin Janina von Eure Stillzeit, zertifizierte Still- und Laktationsberaterin und Mama von 2 Kindern.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, welche Sorgen, Ängste und Probleme mit dem Stillen verbunden sein können. Dadurch ist es zu meinem Herzensthema geworden, Mamas mit einer professionellen Stillberatung zur Seite zu stehen.
Als Wirtschaftsingenieurin liegt meine Stärke darin, mich tief in Fragestellungen einzuarbeiten und Ursachen und Zusammenhänge aufzudecken. Ich habe mich daher für die Ausbildung zur Stillspezialistin® beim Ausbildungszentrum für Laktation und Stillen entschieden, welche deutschlandweit den höchsten Standard in der Stillberatung bietet.
Durch diese umfangreiche Weiterbildung kann ich dich mit wissenschaftlich fundiertem und medizinischem Wissen sowie praktischen Anleitungen speziell für alle Themen in der Stillzeit beraten. In und um Leipzig, und mit einer gehörigen Portion Herzblut!
Um aus eurer Stillzeit, eine gute Zeit für dich und dein Baby zu machen!
Für mehr Tipps zum Stillen folge mir gern auf Instagram: eure_stillzeit oder schau auf meiner Webseiten nach meinen Angeboten für dich: www.eure-stillzeit.de.
Deine Janina